Was war das früher schön! Als eine DSL-Flatrate noch eine Flatrate war und zwar ohne Wenn und Aber. Surfen so viel man möchte zum Pauschalpreis. Punkt aus. Doch diese Zeiten scheinen allmählich vorbei zu sein, immer mehr Provider bieten niedrige Preise, aber dafür ein Tempolimit.
Bei Mobiltelefonie ist es noch nie anders gewesen und inzwischen hat man sich daran gewöhnt: Unterwegs gibt es trotz „Flatrate“ nur Kriechtempo, wenn man zu viel herunterlädt. OK, ist verschmerzbar, könnte man sagen, denn um mal schnell E-Mails zu checken oder für eine Navigation reichen ja wenige hundert Megabyte im Monat und für alles, was größer ist (Handy-Updates, größere Apps usw.) gibt es ja das WLAN zu Hause. Allerdings sind die Internetanbieter drauf und dran, auch das Internet per DSL zu drosseln.
Deshalb sollte man bei der Suche nach einer Internet-Flatrate nicht nur nach dem günstigsten Preis entscheiden, sondern auch die Spielregeln im Auge behalten. Bedeutet eine Flatrate bei dem Angebot wirklich, dass man definitiv bis Monatsende mit Volldampf im Netz unterwegs ist oder muss das Service Pack für Windows noch bis zum nächsten Monat warten?
Die Drosselung für DSL erklären die Provider damit, in Zeiten des Preiskampfes doch noch etwas vom Kuchen abzubekommen. Die Kausalkette ist dabei die folgende: Ein Durchschnittsanwender benötigt eine bestimmte Menge an Daten jeden Monat. Diejenigen, die mehr wünschen, wollen die Daten auch schneller herunterladen und blockieren gleichzeitig Kapazitäten auf den Backbones. Deshalb müssen die Leitungen verbessert werden, damit alle Kunden ihre Geschwindigkeit erreichen können – und bezahlen sollen das diejenigen, wegen denen das alles notwendig ist.
Dabei grenzt diese Praktik schon fast an Diskriminierung, denn wenn man sich beispielsweise 30 GB im Monat auf der Zunge zergehen lässt, ist das wahrlich nicht viel. Die Facebook-App für iPhone hat bereits fast 100 MB Speicher, ein Firmware-Update liegt über 1 GB und ganz düster sieht es aus, wenn man häufig spielt. GTA 5 für Xbox One sind allein schon 42 GB, die aus dem Internet heruntergeladen werden müssen. Unsere Empfehlung deshalb: Im Zweifel fünf Euro mehr investieren und dafür eine echte Flatrate bekommen!